Wasserstrahl assistierte Fettabsaugung
Im Rahmen einer Fettabsaugung (Liposuktion) können Fettzellen an unterschiedlichsten Stellen unter der Haut mit speziellen Absaugkanülen entfernt werden. Hierbei stehen dem Plastischen Chirurgen unterschiedliche Techniken zur Verfügung, um eine präzise, schmerzarme und effektive Fettgewebsentfernung zu ermöglichen.
Wir verwenden vorzugsweise die Wasserstrahl assistierte Liposuktionsmethode. Diese Methode ermöglicht eine besonders schonende und schmerzarme Fettabsaugung. Hierbei unterstützt ein feiner, fächerförmiger Wasserstrahl das Herauslösen der Fettgewebszellen aus dem Gewebeverbund. Dabei bleiben das umliegende Unterhautfettgewebe, die Nerven und Blutgefäße weitgehend unversehrt.
Neben der besonders schonenden und schmerzarmen Fettabsaugung kann mit dem wasserstrahl-assistierten Verfahren im Rahmen der Eigenfetttransplantation deutlich mehr vitales Fettgewebe gewonnen werden. Hierbei kann das abgesaugte Fett sinnvoll weiterverwendet werden, zum Beispiel zur Korrektur von Volumendefiziten oder Asymmetrien der Brust oder zur Unterspritzung von Falten im Gesicht. Je hochwertiger und vitaler das gewonnene Fettgewebe ist, desto besser ist die Aussicht auf ein erfolgreiches Anwachsen der eingebrachten Fettzellen bei einer autologen Fetttransplantation.
Lipofilling
Das sogenannte Lipofilling oder auch autologe Fettgewebstransplantation/Eigenfetttransfer genannt, stellt eine etablierte Methode in der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie dar. Hierunter versteht man das Auffüllen von Gewebedefekten durch frei verpflanzte eigene Fettzellen desselben Patienten.
Diese Art des Weichteilaufbaus wird im rekonstruktiven als auch im ästhetischen Kontext routinemäßig verwendet. Das Fettgewebe wird im Rahmen einer Fettabsaugung gewonnen und an entsprechender Körperstelle wieder eingebracht. Häufig wird das Lipofilling zur Korrektur kleiner Gewebedefizite am ganzen Körper, im Rahmen des Wiederaufbaus der Brust, zur Brustvergößerung oder zur Unterspritzung von Falten im Gesicht angewendet.
Als Nebeneffekt der Eigenfetttransplantation konnten viele Chirurgen die Verbesserung der Hautqualität bzw. der Narbenqualität erkennen, wenn die unterspritzten Areale sich unter einer bestehenden Narbe befanden. Daher wird diese Methode mittlerweile auch zur Verbesserung bestehender Narben eingesetzt.
Eigenfett-Transplantation
Der sogenannte autologe Fetttransfer (auch Eigenfett-Transplantation genannt) ist beinahe 120 Jahre alt. Gustav Adolf Neuber (1850-1932), ein deutscher Chirurg aus Kiel, entwarf und baute die weltweit erste antiseptische Apparatur für einen Fetttransfer und führte diesen 1893 zum ersten Mal durch.
Die Einheilung des transplantierten Fettgewebes hängt maßgeblich davon ab, wie viele Zellen die Möglichkeit haben, einen Anschluss an die ortsständigen Blutgefäße zu erlangen. Dies hängt einerseits von der Durchblutung des Empfängerbettes, andererseits von der Größe der transplantierten Gewebestärke ab.
Ein großer Gewebedefekt kann somit nicht einfach mit Fettzellen aufgefüllt werden, da die Zellen im Zentrum des Defektes keinen ausreichenden Anschluss an das umliegende Gefäßnetz hätten. Vielmehr muss das Fettgewebe gleichmäßig in kleinsten Kanälen im ortsständigen Gewebe verteilt werden. Je nach Größe und Beschaffenheit des aufzufüllenden Gewebes sind daher oft mehrere kurze Operationen notwendig, um einen ausreichenden Effekt zu erzielen.
Der wasserstrahl-assistierte Fetttransfer
In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Techniken der Fettgewinnung und -aufbereitung entwickelt. Insbesondere das Sammeln und Aufbereiten von Fett zur Eigenfett-Transplantation war bisher häufig ein umständlicher und zeitaufwändiger Prozess.
Hingegen erübrigt die fettschonende und effiziente wasserstrahl-assistierte Fetttransplantation das aufwändige Zentrifugieren sowie jegliche weitere Aufbereitung des Fettgewebes. Das gewonnene Fett wird in einem speziellen Behälter sanft von der verbleibenden Flüssigkeit getrennt und ermöglicht den unmittelbaren wasserstrahl-assistierten Fetttransfer.
OP-Dauer: Je nach Umfang und Region 30 min-2 h
Klinikaufenthalt: ambulant oder 1-2 Tage stationär
Anästhesie: Lokalanästhesie teilweise möglich, Dämmerschlaf oder Vollnarkose
Nachsorge: Kompressionskleidung im Bereich der abgesaugten Areale für 6 Wochen
Risiken: Blutergüsse, Fettgewebsnekrosen, Dellenbildung
Anzeigen-Sonderveröffentlichungen (Publikationen):